Deep Technology Podcast

«Filmemachen ist nicht mehr wie früher, aber irgendwie doch.»

Heute folgt mit Anne Walser, Filmproduzentin, eine neue Episode im Deep Technology Podcast. Sie führt uns in die Welt der Filmherstellung und zeigt auf, wie sich die Produktion von diesem gut hundertjährigen Medium im 21. Jahrhundert verändert hat.

Verlockende Vorteile

Sie sieht in den technologischen Veränderungen und Innovationen viele Vorteile, wie etwa die Möglichkeit, online Sitzungen abhalten zu können, was effizienter ist, da die Reisezeit und der Small Talk zu Beginn (der bei einem Kaffee und persönlichen Treffen üblich ist) wegfallen. Zudem ist die Kommunikation (und Filmspeicherung) viel einfacher. (Jedoch darf der Datenschutz bei den verschiedenen Plattformen nicht vergessen werden…).

Ein anderer Vorteil, der Technologien wie Fernseher und Smartphones mit sich bringen, ist das breitere und grössere Publikum, das erreicht werden könne. So können sowohl Menschen vom gemütlichen Sofa oder Schlafzimmer aus bis zum Live-Festival Filme konsumieren. Wobei sich die Rolle von Film und Kino veränderte. So hat es sich vom besonderen Abendanlass eher zum Randprogramm entwickelt.

Deep Technology Podcast

Der technologische Fortschritt wirft Fragen auf: Wie steht es um die Zukunft der Arbeit, Datensicherheit oder das Recht auf Privatsphäre? Diktieren Technologien eine neue Realität oder haben wir die Zukunft noch in der Hand? Im Deep Technology Podcast (RSS) diskutieren Menschen in der Schweiz neue Technologien, ihre Hoffnungen, Sorgen und Ängste. Ab dem September 2021 erscheint die zweite Staffel, produziert von Filmregisseur, Autor und Podcaster Manuel Stagars.

Früher vs. Heute

Von den veränderten Kommunikationsmöglichkeiten abgesehen, hat sich auch die Produktion stark gewandelt. Statt auf Film zu drehen und vorsichtig Material und sichere Lagerung von Negativen zu planen, ist neu die Zeit das Problem. Dies führt dazu, dass junge Macher:innen die Möglichkeiten der digitalen Aufnahme nutzen und schneller einfach mal ans Drehen gehen, statt lange zu überlegen, was wie gemacht werden soll.

Früher musste spätestens nach ca. 8 Minuten (bei Kinofilmen nach 15 Minuten) ein Film auf den «Punkt» kommen. Durch Streaming und den vermehrten, leichten Zugang zu Inhalten haben sich diese Zeitspannen nochmals verkürzt. Weiterhin ist aber ein spannender Einstieg in die Geschichte das A und O.

Ende gut alles Gut?

Trotz den vielen Vorteilen, zeigt sich Anne Walser gewissen Entwicklungen gegenüber skeptisch. So sind Technologien Resultate von wissenschaftlichen Bemühungen, welche jedoch einen klaren Rahmen brauchen. So dürfen «Persönlichkeitsrechte oder moralische Grenzen» nicht verletzt werden.

Zudem braucht es eine extreme Vorsicht beim Schutz der eigenen Projekte. Zum Beispiel werden Filme anfangs nur gesichert auf eigenen Servern mit Wasserzeichen markiert gelagert. «Wir leben mit der Angst, dass unsere Filme bereits in einem frühen Stadium von Piraten kopiert werden.»

Ihr Blick in die Zukunft sieht eine Senkung der Produktionskosten. Analoge Formen von Filmen, wie das Kino, werden ihrer Ansicht nach weiterhin existieren. Jedoch kann sie sich noch keine neuen Form von den bereits bekannten (3D, 4D; Interaktive Filme…) vorstellen.