Digitale Selbstverteidigung

Sicher unterwegs in öffentlichen WLAN-Netzen

Symbolbild: Digitales Aikido
Photo: Jon Roberts, CC BY-SA 2.0

Zusammen mit dem Beobachter hat die Digitale Gesellschaft mehrere kurze Texte publiziert, die ganz allgemeine aber wesentliche Ratschläge geben, wie die eigene Privatsphäre im Internet besser geschützt werden kann. Dabei ist der Ratgeber so gestaltet, dass die Tipps innerhalb von wenigen Minuten und ohne viel IT-Kenntnisse umgesetzt werden können. Wöchentlich werden die Texte zu den einzelnen Themen nun hier publiziert. Der vierte Text handelt von «sicherem Surfen in öffentlichen WLAN-Netzen».

Öffentliche WLAN sind vor allem in Städten häufig anzutreffen. So wird mobiles Arbeiten, Surfen oder Recherchieren am Bahnhof, im Lieblingscafé oder auf einem öffentlichen Platz vielerorts möglich. Hierbei gilt es jedoch einige Punkte zur eigenen Sicherheit zu beachten.

Ein nützliches Hilfsmittel gegen (auch unabsichtlich) neugierige Blicke ist ein sogenannter «Privacy Filter»: Eine Sichtschutzfolie, welche über den eigenen Bildschirm geklebt werden kann und so einen Blick von der Seite verunmöglicht. Verschiedene Anbieter führen passende Produkte im Sortiment.

Da das zweifingrige Adlersystem langsam ist, sollten Passwörter möglichst mittels Zehnfingersystem eingetippt werden. Andernfalls besteht die Gefahr, bei der Eingabe beobachtet zu werden. Einen zusätzlichen, empfehlenswerten Schutz bieten einige Webseiten mittels einer sogenannten Zwei-Faktor-Authentifizierung via SMS oder App an.
Es ist ratsam, sich vor dem Verlassen des öffentlichen WLAN von allen angemeldeten Seiten wieder auszuloggen.

Speziell beim Nutzen von Public WLAN sollte man darauf achten, Webseiten wenn immer möglich über eine verschlüsselte Verbindung aufzurufen. Im Webbrowser lassen sich solche am https:// vor der eigentlichen Web-Adresse erkennen. Die Browser-Erweiterung «HTTPS Everywhere» für Firefox, Chrome und Opera versucht automatisch, eine verschlüsselte Verbindung aufzubauen, sofern diese angeboten wird und bekannt ist.

Auch in der Schweiz beginnen erste Ladenketten damit, Menschen in der Nähe der eigenen Filialen per WLAN und Bluetooth zu registrieren und so deren Kommen und Gehen zu verfolgen. Um sich vor dieser Art der Überwachung zu schützen, empfiehlt es sich, drahtlose Kommunikationskanäle, wie WLAN und Bluetooth, nur bei Gebrauch zu aktivieren.

Wichtig ist zudem, sein System und die darauf installierten Programme auf einem aktuellen Stand zu halten – und speziell Sicherheitsupdates zeitnah zu installieren.

 

Gesicherte Verbindung im Browser erkennen

 

WLAN und Bluetooth unter Android deaktivieren

 

WLAN und Bluetooth unter iOS deaktivieren

Unter iOS 11 ist es leider nicht mehr möglich, WLAN und Bluetooth direkt über das Kontrollzentrum zu deaktivieren. Dort lassen sich höchstens aktuelle Verbindungen trennen. Um die beiden Funkstandards auch tatsächlich zu deaktivieren, muss die Einstellung direkt unter «Einstellungen» vorgenommen werden: