Neuer Tor-Exit-Node & Transparenzbericht

Tor Logo

Das Tor Project und die darauf aufbauenden Dienste bieten unbeobachtete, sichere und zensurresistente Kommunikation: Im Tor-Netzwerk werden Datenpakete von der Absenderin zum Empfänger über mehrere Zwischenstationen geleitet, welche immer nur ihre unmittelbaren Partnerinnen kennen, aber nie das Ziel und den Inhalt der ursprünglichen Anfrage gemeinsam mit der Information woher sie stammt. Die weitverbreitetste Anwendung ist der Tor-Browser.

Tor ist eines der wenigen Hilfsmittel, das wirkungsvoll vor Massenüberwachung schützt. Dies ist wichtig für die eigene informationelle Selbstbestimmung und unersetzlich für die politische Auseinandersetzung in repressiven Staaten.

Tor Network Bubble

Die Digitale Gesellschaft gehört nach dem Zusammenschluss mit der Swiss Privacy Foundation weltweit zu den grössten Betreibern von Tor-Exit-Nodes, die das Rückgrat dieses Netzwerkes bilden.

Nach einer Konsolidierung im letzten Jahr konnten wir in diesem Sommer zusätzliche Instanzen bei einem zweiten Provider in der Schweiz in Betrieb nehmen. Damit sind total sieben Exit Nodes auf drei Servern aktiv.

Entwicklung Durchsatz Tor Server

Transparenzbericht

Das Schweizerische Datenschutzgesetz verbietet die Bearbeitung von persönlichen Daten (wie IP-Adressen), solange dies nicht transparent, rechtmässig und verhältnismässig geschieht. Auf unseren Servern speichern wir daher keinerlei Benutzerinformationen oder IP-Adressen in Logfiles und werten auch keine entsprechenden Informationen aus.

Hin und wieder erhalten wir Auskunftsanfragen zu IP-Adressen von Behörden in der Schweiz und aus dem Ausland. Meist erhalten wir diese nicht über einen korrekten Rechtsweg; nur je einmal wurde eine Anfrage über ein internationales Rechtshilfeersuchen oder eine Editionsverfügung gestellt. Alle Anfragen wurde beantwortet. Auch mit Logging wäre es uns technisch jedoch nicht möglich, herauszufinden, welche Personen zu einem spezifischen Zeitpunkt unseren Dienst (und wofür) genutzt haben.

Folgende Auskunftsanfragen von Behörden haben wir bis heute erhalten (Jahr: Schweiz + Ausland = Total):

  • 2011: 0 + 0 = 0
  • 2012: 1 + 2 = 3
  • 2013: 0 + 1 = 1
  • 2014: 0 + 0 = 0
  • 2015: 3 + 3 = 6
  • 2016: 4 + 2 = 6
  • 2017: 2 + 3 = 5

Leider lässt es sich nicht gänzlich verhindern, dass Mittel zur vertraulichen Kommunikation auch missbraucht werden. Wir möchten festhalten, dass wir Missbräuche weder gutheissen noch unterstützen, und entsprechende Fälle strafrechtlich verfolgt werden müssen. Zu jedem Zeitpunkt verarbeiten die Server tausende von Verbindungen. Dies stellt die Zahlen der Auskunftsanfragen im Vergleich zum positiven Nutzen weiter in Relation.

Der Betrieb der Server kostet Geld und Arbeitszeit. Soweit Spenden (gerne auch in Form von Bandbreite) es zulassen, bauen wir unseren Beitrag an das Projekt weiter aus.