Organisationen der Digitalen Gesellschaft stellen sich vor

Für mehr freie Software in allen Lebensbereichen – Wilhelm Tux

Die Digitale Gesellschaft wurde anfangs 2011 als Austauschplattform gegründet. Fast 20 Gruppierungen haben sich ihr seither angeschlossen. Gemeinsam setzen wir uns für Grund- und Menschenrechte im digitalen Raum ein. In einer Beitragsserie möchten wir die Organisationen vorstellen. In diesem Beitrag ist dies die Non-Profit-Organisation Wilhelm Tux.

Mit dem Ziel, den Einsatz von freier Software bei der öffentlichen Hand zu fördern, offene Standards in allen staatlichen Institutionen durchzusetzen und in der Schweiz ein konstruktives Klima für freie Software zu schaffen engagiert sich die NPO bereits seit 2002.

Wieso gibt es Wilhelm Tux? Was sind eure Themen-Schwerpunkte?

Wilhelm Tux wurde 2002 gegründet mit dem Ziel, den Einsatz von Freier Software und offenen Standards in der Datenverarbeitung in der Schweiz zu fördern. Der in den Statuten erwähnte Schwerpunkt auf öffentliche Institutionen und Behörden stammt ebenfalls aus dieser Zeit – einer Zeit, in der Freie Software zwar bereits verschiedentlich bei Behörden im Einsatz war, alle Beschaffungs- und anderen Richtlinien jedoch noch strikt auf kommerzielle, proprietäre Software ausgerichtet waren und den Einsatz von Freier Software gar nicht vorsahen. Das hat sich zwar seither geändert (nicht zuletzt durch die OSS-Strategie des Bundes, an deren Entstehung wir am Rande beteiligt waren), das Thema «Freie Software bei der öffentlichen Hand» ist und bleibt aber ein Dauerbrenner, der uns (im positiven wie im negativen) immer wieder beschäftigt.

Wir betreiben manchmal auch direkte Förderung von Freier Software, wie z.B. 2014-15, als wir die Fertigstellung eines fehlenden Features in LibreOffice (PDF-Signaturen) gesponsert haben (die Mittel dazu stammten aus einer Fundraising-Kampagne, die wir zu diesem Zweck durchgeführt hatten).

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt sind natürlich netzpolitische Themen. Die digitale Selbstbestimmung, die Freiheit von digitaler Verfolgung und Bespitzelung gehören nach unserer Auffassung untrennbar zu einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung und dürfen nicht wirtschaftlichen Zwecken oder einem behaupteten, vagen «Sicherheitsgewinn» geopfert werden. Hier beteiligen wir uns an Referenden und Vernehmlassungen, publizieren Stellungnahmen und Eingaben.

Woran arbeitet ihr im Moment gerade? Was beschäftigt euch?

Aktuell (2017) beschäftigen wir uns mit der Revision des Datenschutzgesetzes (DSG) und den Verordnungen zur Fernmeldeüberwachung (VÜPF).

Wie lange gibt es euch schon? Wie lange seid ihr schon aktiv?

Seit 2002.

Gibt es regelmässige Treffen oder Veranstaltungen, an denen man euch persönlich antreffen kann?

Wir treffen uns regelmässig jeden 2. Dienstag im Monat in der Crêperie Le Carrousel, Hallerstrasse 1, 3012 Bern. Dort besprechen wir laufende und neue Projekte und Themen. Informationen darüber und über weitere allfällige Termine finden sich auf unserer Homepage.

Wie können euch interessierte Menschen unterstützen? Wie können sie sich am besten bei euch melden?

Ein erster guter Schritt wäre, unsere «Erklärung zum Einsatz Freier Software» zu unterzeichnen und dabei unsere Mailing-Liste zu abonnieren. So bleibt man auf dem laufenden und erhält unseren ca. dreimonatlichen Newsletter.

Direkten Kontakt kann man ebenfalls über die Homepage aufnehmen. Wer sich aktiv beteiligen möchte, ist an unseren monatlichen Treffen herzlich willkommen.

 

Weitere Informationen zu Wilhelm Tux stehen online zur Verfügung.