Film-Vorpremiere & Podiumsdiskussion

Warum lassen wir uns heute – 30 Jahre nach der Fichen-Affäre – freiwillig überwachen?

Diesen Winter zeigt der Datenschutzbeauftragte vom Kanton Zürich im Filmzyklus «Nothing to hide» verschiedene Filme mit anschliessender Diskussion zu Fragen rund um das Menschenrecht auf Privatsphäre und den Datenschutz.

Am Dienstag, 11. Februar steht mit «Moskau Einfach!» (Micha Lewinsky, CH, 2020) eine Vorpremiere auf dem Programm.

Herbst 1989: Während in Berlin bald die Mauer fällt, überwacht in der Schweiz die Geheimpolizei Hunderttausende. Viktor (Philippe Graber), ein braver Polizeibeamter, wird von seinem Vorgesetzten Marogg (Mike Müller) verdeckt ins Zürcher Schauspielhaus eingeschleust, um Informationen über linke Theaterleute zu sammeln. Als er sich in die Schauspielerin Odile (Miriam Stein) verliebt, jene Person die er eigentlich observieren soll, gibt es kein Zurück mehr: Er muss sich entscheiden zwischen seinem Auftrag und seinem Herzen. (Pressetext)

Im Anschluss diskutieren der Ressigeur Micha Lewinsky, der Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich Bruno Baeriswyl und Roberta Fischli (Mitorganisatorin von KarlDigital) unter der Leitung von Catherine Boss (Reporterin Tages-Anzeiger) zum Film.

Proteste dieses Ausmasses hatte die Schweiz noch nie gesehen: 30’000 Menschen demonstrierten 1989 auf dem Bundesplatz gegen den «Schnüffelstaat», nachdem bekannt geworden war, dass die Bundespolizei 900’000 Fichen über Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz angelegt hatte.

Warum war die Entrüstung damals so gross? Weshalb stimmen wir heute viel weitergehenden Überwachungen zu? Wie sieht es aus mit dem Engagement für die Menschenrechte auf Privatsphäre und persönliche Freiheit in Zeiten der Digitalisierung?

Am Dienstag, 25. Februar 2020 geht der Zyklus mit dem Thriller «Life Guidance» im Kino Kosmos weiter.