Freitag, 17. Februar 2023 – Theater Neumarkt

Do not feed the Google

Illustration: Adrià Fruitós, Republik

Die USA und die EU arbeiten daran, das Ad Tracking, Googles Geschäftsmodell, zu verbieten und den Konzern, der als Teil von «Big Tech» das Internet kontrolliert, in einzelne Geschäftsbereiche zu zerlegen.

Wie aber konnte Google zur gleichen Zeit in der Schweiz still und leise und ohne jegliche Kritik zum Machtfaktor werden? Wie wurde es im rot-grün regierten Zürich zum Treiber der Gentrifizierung? Und wie kam es eigentlich dazu, dass Google sich das Internet aneignete und mit der Spionage seiner User:innen jedes Jahr hunderte Milliarden verdient? Das ist das Thema der Republik-Serie «Do not feed the Google», einer Zusammenarbeit von Republik, dem Think & Do tank Dezentrum und dem Journalismuskollektiv «wav».

Im Gespräch mit Ramona Sprenger (Dezentrum) und Republik-Reporter Daniel Ryser berichtet Andy Müller-Maguhn, ex-Sprecher des Chaos Computer Clubs (CCC) und Koryphäe des frühen Internets, wie Google das Grundgebot der Dezentralität missachtete und somit zum grossen, zentralen Machtfaktor im Internet wurde, der uns auf Schritt und Tritt verfolgt und analysiert.

Für den «Spiegel» wertete Müller-Maguhn vor zehn Jahren die Snowden-Dokumente aus: Welche Rolle Google in diesen Dokumenten spielte – auch darüber werden wir mit dem Hacker und Datenjournalisten sprechen. Und vor allem sprechen wir mit der Internet-Koryphäe darüber, wie wir Google überwinden können und über den Weg zurück in ein freies Internet.

Im zweiten Teil des Abends, ebenfalls von Ramona Sprenger und Daniel Ryser moderiert, berichten wav-Journalist Lorenz Naegeli sowie Republik-Tech-Reporterin Adrienne Fichter über ihre Recherche zur Frage, wie Zürich in den letzten Jahren zum grössten Google-Standort ausserhalb Kaliforniens werden konnte. Wer hat Google in Zürich den roten Teppich ausgerollt? Welche Deals wurden vereinbart? Und was programmiert Google in Zürich eigentlich alles? Oder besser gefragt: was eigentlich nicht? Die beiden Reporter:innen erzählen auch, wie man bei den Behörden auf Granit beisst, wenn man zu Google recherchiert.

Ebenfalls auf dem Podium: die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran. Mit ihr diskutieren wir über den Widerspruch von rot-grünem Standortmarketing, einem Beschleuniger für Gentrifizierung und Steuertrickserei, und rot-grüner Steuer- und Wohnpolitik, für die Frau Badran als Politikerin vehement einsteht.

Nicht auf dem Podium: Vertreter:innen von Google, des Zürcher Standortmarketings oder der Direktion für Stadtentwicklung, die seit Monaten jedes Gespräch mit der Republik verweigern.

Vor, dazwischen und danach: Schauspielerin Sascha Ö. Soydan liest Passagen aus «Do not feed the Google»!

  • Sprache: Deutsch
  • Moderation: Daniel Ryser & Ramona Sprenger
  • Gäste: Jacqueline Badran, Lorenz Naegeli, Andy Müller-Maguhn
  • Begrüssung: Hayat Erdoğan

Eine Zusammenarbeit vom Theater Neumarkt, dem Onlinemagazin Republik und dem Think & Do Tank Dezentrum


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