Update November 2019

Newsletter zu E-ID-Referendum, KarlDigital, Winterkongress, Datenschutzgesetz & Tracking-Allianz

«Update» Newsletter der Digitalen Gesellschaft

Das «Update» ist der monatliche Newsletter der Digitalen Gesellschaft.

Die Themen der Novemberausgabe sind:

  • Referendum gegen die elektronische Identifikation (E-ID)
  • KarlDigital 5.12.2019: Klima Digital
  • Winterkongress 22.2.2020: Call for Participation
  • Datenschutzgesetz im Ständerat
  • Tracking Allianz

Referendum gegen die elektronische Identifikation (E-ID)

Bundesrat und Parlament peilen einen verhängnisvollen Systemwechsel an: Private Unternehmen sollen in Zukunft den digitalen Schweizer Pass (E-ID) ausstellen und sensible private Daten verwalten. An die Stelle des staatlichen Passbüros treten Grossbanken, Versicherungsgesellschaften und staatsnahe Konzerne. Dagegen haben wir als Teil einer breiten Koalition anfangs Oktober das Referendum ergriffen.

Aktuell werden in der ganzen Schweiz fleissig Unterschriften gesammelt. 30’000 Menschen haben bereits unterschrieben, die Hälfte ist somit geschafft. Noch ist das Referendum aber nicht in trockenen Tüchern! Bis Weihnachten müssen 55’000 Unterschriften beisammen sein, die im Anschluss noch beglaubigt werden müssen. Unterschriftenbögen können auf der Webseite der Digitalen Gesellschaft einfach erstellt und heruntergeladen werden. Falls noch nicht gemacht: Bitte jetzt gleich unterschreiben!

Am kommenden Wochenende finden weitere Sammelaktionen statt. Alle nötigen Infos stehen auf der Referendums-Website.

KarlDigital 5.12.2019: Klima Digital

Neue Technologien bergen zweifellos vielfältige Chancen, sie erfordern aber einen hohen Energiebedarf. Ja, Digitalisierung und Klimakrise haben unbestreitbar miteinander zu tun. Fragt sich nur, in welchem Ausmass, und wie das steigende Bewusstsein für Umweltfragen mit dem rasanten Ausbau der Digitalisierung zusammengeht.

Welche ökologisch-ökonomische Strategie könnte beiden Entwicklungen Rechnung tragen?

Die Ökonomin und Aktivistin Nana Karlstetter (p≡p Stiftung) erklärt, inwiefern die Umwelt- und Open-Source-Aktivist:innen für dieselbe Sache kämpfen, und wie die zwei Bewegungen voneinander lernen könnten. Die Digitalisierungs-Forscherin und Politikerin Rahel Estermann (Kantonsrätin Grüne) fragt, was nach dem «Buzzword-Bingo» eigentlich von Digitaler Nachhaltigkeit bleibt. Der Aktivist und Campaigner Dimitri Rougy spricht zu Klimaaktivismus im Netz und auf der Strasse. Und Olivier Baumann zeigt auf, wie der digitale Fussabdruck zu einem ökologischen Fussabdruck wird – und was wir dagegen tun können.

KarlDigital am 5.12.2019 ab 19 Uhr im «Karl der Grosse» in 8001 Zürich.

Winterkongress 22.2.2020: Call for Participation

Wir freuen uns auf den dritten Winterkongress: Samstag, 22. Februar 2020, erstmals in der Roten Fabrik in Zürich. Exponentinnen und Exponenten aus verschiedenen Bereichen thematisieren in rund 30 Veranstaltungen und in vier verschiedenen Tracks Aspekte der Informationstechnologie und deren gesellschaftlichen Auswirkungen. Das genaue Programm sowie Details zu Tickets werden in einem späteren Newsletter bekanntgegeben.

Noch läuft der Call for Participation: Gerne nehmen wir Deinen Vorschlag für einen Vortrag oder Workshop bis Ende Monat entgegen.

Datenschutzgesetz im Ständerat

Die Schweiz riskiert, in Sachen Datenschutz dem internationalen Standard nicht mehr zu genügen. In der zuständigen Ständeratskommission steht diese Woche eine wichtige Debatte dazu an. Insbesondere das Zulassen – ohne ausdrückliche Einwilligung – von Profiling, bei dem personenbezogene Daten automatisch ausgewertet werden, widerspricht modernem Datenschutz.

An Beispielen fehlt es leider nicht. So hat etwa die britische Firma Cambridge Analytica für Aufsehen gesorgt, nachdem sie mit Hilfe einer Facebook-App psychologische Profile von 87 Millionen Personen erstellt und diese im US-Wahlkampf für sogenanntes Microtargeting eingesetzt hatte. Wir verlangen daher, dass das Schutzniveau beim Profiling im Vergleich zum heutigen Datenschutzgesetz nicht gesenkt wird.

Tracking Allianz

Erste Profiling-Systeme stehen auch in der Schweiz bereit: Sämtliche grossen Schweizer Verlagshäuser haben sich zusammengeschlossen, um demnächst eine Pflicht zum Login einzuführen. Sie versuchen, auf diese Weise das Geschäftsmodell von Facebook, Google  & Co. zu kopieren. Persönliche Eigenschaften von Leserinnen und Leser werden ausspioniert und dann verkauft, sprich, zu Geld gemacht.

Wir fordern einen Zugang zu Dienstleistungen ohne den Preis von persönlichen Daten!

Für einen qualitativ verlässlichen Journalismus und die freie Meinungsbildung müssen dringend neue Finanzierungsmodelle gefunden werden. Faire Abonnements ohne Tracking, allenfalls nicht nur titel- sondern auch verlagsübergreifend, könnten eine vertrauensfördernde, zukunftsfähige Lösung sein.

 

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(Bild: «Newsletter» – CC0 1.0)